08
Apr

Ist Facebook kein Ort zum Shoppen?

Gepostet in E-Commerce, News von GLOBONET
Toblerone
Toblerone hat fast 2 Mio. Fans (Grafik: unic.com/top20)

Kürzlich wurde an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Traffic einiger US-Firmenwebsites, die keinen E-Commerce anbieten teilweise erheblich Richtung Facebook wandert. Auch die Prognosen für das Wachstum im Social Commerce seien enorm.

Doch jetzt zeigt eine Studie von Forrester  Research, dass Facebook als Social Commerce Plattform keine grosse Zukunft beschieden ist.

In der Studie wurden 102 Retailer befragt, die Social Networks als weniger effizient einschätzten, neue oder bestehende Kunden anzusprechen als mit E-Mail-Marketing und Suchmaschinenwerbung.

Weiterhin kommen die Studie zu dem Schluss, dass die Click-Through-Rate auf Facebook im Schnitt bei 1 Prozent, die Konversionsrate bei 2 Prozent liege – E-Mail-Marketing komme jedoch auf eine Klickrate von 11 Prozent und eine Konversionsrate von 4 Prozent.

Vorsicht mit Zahlen

Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, da auch hier die Klickrate von der jeweiligen Analyse abhängig ist. Ist die (Unique) Click Through Rate gemeint? Wie gross ist die Anzahl versendeter Newsletter? Wie gross ist das Unternehmen? Welche Reputation geniesst es? Newsletter-Empfänger haben sich zudem in der Regel dafür angemeldet und öffnen demnach ein Mail eher.

Ein „Gefällt-mir“-Klick auf Facebook ist daher nicht mit einer Anmeldung bei einem Newsletter vergleichbar. Oft müsse der Like-Button geklickt werden, um überhaupt an einem Wettbewerb oder einer Rabattaktion auf Facebook teilnehmen zu können. Ausserdem gebe es sehr erfolgreiche Retailer, wie z.B. die Lebensmittel-Marke Toblerone.

Kleinigkeiten entscheiden

Die Studie von Lightspeed kommt zu einem ähnlichen Schluss. Als Informationsquelle für Produkte und Services sind die Social Networking Sites nicht so bedeutend, wie immer vermutet. Expertenurteile von Verbraucherzentralen werden sehr viel höher eingeschätzt als Bewertungen und Empfehlungen von Freunden.

Es reichten nur wenige negative Bewertungen, um Nutzer von einem Kaufverhalten abzubringen. Hier steige zudem die Gefahr für Fake-Bewertungen.

Social Networks: Ergänzen statt verdrängen

Dennoch sollte der Einfluss von Facebook & Co. nicht unterschätzt werden. Für die Positionierung im Ranking sowieso und auch für den Entscheidungsprozess durch Bewertungsanzeigen in den Suchergebnissen. Wer aber behauptet, Facebook werde sich gleichzeitig zum Google-Killer und E-Commerce-Zentrum entwickeln, blickt doch etwas zu optimistisch in die Zukunft der Social Networks.

Auch hier gilt: Social Networks verdrängen nicht bisherige Commerce-Kanäle, sondern ergänzen diese sofern eine klare Social Media Strategie dahinter steht.

 

 




Schreibe einen Kommentar