19
Mai

Mobilfunkbetreiber in der EU planen die Blockade von Onlinewerbung

Gepostet in Mobile, News von GLOBONET

Die Onlinewerbung von Internetunternehmen wie Google, Yahoo oder AOL soll künftig durch einen Adblocker entfernt werden. Diesen hat einer der europäischen Mobilfunkbetreiber (welcher, wurde noch nicht namentlich bekannt gegeben) bereits in seinem Rechenzentrum installiert und will ihn laut Financial Times noch bis Ende dieses Jahres aktivieren. Die Software dafür wurde vom israelischen Startup Shine entwickelt. Die Blockade betrifft die häufigsten Formen von Onlinewerbung im Browser und in Apps, sodass den Mobilfunknutzern eine werbefreie Verwendung geboten wird. Ausgeschlossen von dieser Massnahme ist Werbung im News Feed Format wie bei Facebook oder Twitter. Der nachfolgende Schritt, „The Bomb“, blockiert die gesamte Google-Werbung. Dies würde mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch einen Verstoss gegen die Neutralität in der EU bedeuten, nach der alle Daten gleich behandelt werden müssen.

Sollte die Werbeblockade tatsächlich durchgesetzt werden, könnte das die grossen Internetkonzerne wie Google und Co. erhebliche Umsätze kosten: Markforscher erwarten für 2015 Ausgaben von zirka 69 Milliarden US-Dollar für Mobilwerbung. Die hohen Einnahmen sind der Auslöser für die Installation des AdBlock, denn grosse Mobilfunkunternehmen kritisieren schon lange, dass die Internetfirmen mit den Netzen viel Geld verdienen, ohne sich jedoch an den Kosten für die Infrastruktur zu beteiligen. Immerhin werden zwischen 10 und 50 Prozent des Datenvolumens der Nutzer durch die Onlinewerbung verbraucht.

Google selbst reagiert gelassen auf die Neuigkeiten. Die Umsetzung der Blockade sei nicht vernünftig, da Nutzer für Datenpakete bezahlen, um Onlinedienste vollumfänglich zu nutzen. Viele der Apps, Maildienste und Angebote sind werbefinanziert und stünden dann nicht mehr zur Verfügung.




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