Datenpannen im Social Web
Gepostet in News von GLOBONET
Das Thema Social Media hat bekanntlich auch seine Schattenseiten: Aktuell dreht sich diesbezüglich in der Schweiz alles um den Street-View-Entscheid des Bundesgerichts, wonach die Privatsphäre von einzelnen Personen nicht ausreichend respektiert werde.
Bereits haben wir uns in der Vergangenheit mit dem Thema Datenschutz mehrfach beschäftigt. Je grösser das Unternehmen, desto grösser auch die Kritik. Ob Apple, Facebook oder Google, mit Datenpannen sind sie bestens vertraut.
Zugriff für Werbetreibende
Die Computer-Sicherheitsfirma Symantec entdeckte kürzlich, dass einzelne Anwendungen auf Facebook einen unbefugten Zugriff auf Nutzerprofile, Fotos und Online-Konversationen ermöglichten. Facebook-Werbekunden hätten damit die Gelegenheit gehabt, unerlaubt im Namen von Facebook-Nutzern Botschaften zu verschicken. Offenbar gäbe dieses Leck schon Jahre, sagen die Experten. Nutzern empfiehlt das Unternehmen ihr Passwort zu ändern.
Nicht nur die letzte Datenpanne, zeichnet ein zwiespältiges Bild des Social Networks. Auch die installierten Filter zeigen, dass das Social Web der Theorie sich von der Umsetzung durch Facebook doch erheblich unterscheidet.
Personalisierte Suche
Gemeint sind die personalisierten Filter, mit denen Facebook seinen Nutzern Vorschläge zu Kontakten, Veranstaltungen, Werbung macht. Die Personalisierung von Informationen ist bei Amazon schon länger in Gebrauch, um bei jedem Besuch Kaufvorschläge anbieten zu können. Personalisierte Filterung klingt sinnvoll, sie sorgt aber auch dafür, dass viel aussortiert wird.
Was für Werbeanzeigen akzeptabel erscheint, setzt Facebook aber auch für den News Feed um. D.h. Facebook merkt sich, mit wem man häufig kommuniziert und zeigt deren Feeds häufiger an. Wer mit einem Freund lange keinen Kontakt pflegte oder sein Profil nicht angeklickt hat, der wird sukzessive aus dem eigenen Feed verschwinden.
Fehlende Transparenz
Das Problem mit dem hierfür verantwortlichen EdgeRank-Algorithmus ist die fehlende Transparenz mit der Facebook die News der Freunde aussortiert, auch bietet sich keine Möglichkeit, die vom Algorithmus vorgegebene Auswahl zu beeinflussen. Aber wahrscheinlier ist, dass die Filter noch nicht das letzte Wort von Facebook sind, um wirklich als personalisiert bezeichnet werden zu können. Twitter sortiert den Nachrichtenstrom der Follower übrigens nicht, noch nicht, denn eine ungefilterte Weitergabe würde die Informationsflut um einiges grösser werden lassen.
Auch der Suchmaschinenriese Google sammelt Daten über seine Nutzer. Zwar lassen sich einige Dinge umgehen bzw. ausschalten, Websites können von den Suchergebnissen ausgeschlossen werden, doch auch hier wird vorgefiltert. Denn Superallianzen zwischen Netze-, Dienste-, Inhalte- und Softwareanbietern zeigen das permanente Ringen um Einfluss auf Kunden und den Zugriff auf Werbeeinnahmen.
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