12
Jul

Internationales Social Media Marketing – wertlos ohne Sprachkompetenz

Gepostet in News, Online Marketing von GLOBONET
globonet gastbeitrag social networks worldwide
Verbreitung der Social Networks weltweit.

Social Media Marketing eignet sich für Schweizer Onlinehändler nicht nur, um Onlineshops in ihrer Heimatsprache im Internet bekannter zu machen. Social Media Marketing kann auch für internationale Marketingstrategien ein geeignetes Instrument sein.

Hierbei gelten allerdings dieselben Grundregeln wie beim Social Media Marketing für deutsche Zielgruppen. Mit klassischer One-Way-Kommunikation ist es nicht getan. Social Media Marketing ist ein Dialog mit Kunden und potenziellen Kunden. Voraussetzung dafür ist erst einmal, die jeweils gesprochene Sprache perfekt zu beherrschen.

Was gutes von schlechtem Social Media Marketing unterscheidet

Gutes Social Media Marketing bedeutet nicht alleine, möglichst viele Facebook-Fans oder Twitter-Follower zu sammeln. Inaktive Kontakte sind fast wertlos fürs Marketing. Nur wer es schafft, seine Kontakte zu aktivieren, wird auf Social Media Plattformen erfolgreich. Aktive Kontakte:

  • über Produkte und Strategien des Unternehmens diskutieren,
  • Wünsche äußern, die das Unternehmen aufgreifen und in neue Produkte oder Dienstleistungen umwandeln kann,
  • Social Media auch als Service-Plattform nutzen,
  • unterhaltsame oder informative Werbebotschaften (etwa Werbe-Videos) unter Kontakten verbreiten .

Um diese Aktivität zu erreichen, muss ein Unternehmen selbst Aktivität und Kommunikationsstärke beweisen. Das bedeutet etwa, möglichst schnell und kompetent auf Kommentare zu antworten, gekonnt auf Kritiken zu reagieren und geschickt mit Kunden und potenziellen Kunden zu interagieren. Sprache ist und bleibt dabei eins der wichtigsten Instrumente.

Sprachkompetenz ist der Schlüssel zum Social Media Marketing

Die Bedeutung sprachlicher Kompetenz darf auch nicht vergessen werden, wenn sich fremdsprachige Onlineshops mit Social Media Marketing auf neuen Märkten mit potenziellen Kunden und Kunden vernetzen. Das Team, das die jeweiligen Social Media Auftritte betreut, sollte daher in der Sprache der Zielgruppe Zuhause sein.

Nur dann kann es eloquent auf die Zielgruppe eingehen, kann geschickt Worte einsetzen, um zu begeistern und zu überzeugen. Allerdings reicht es nicht aus, allein sämtliche Vokabeln des Grundwortschatzes einer Sprache zu beherrschen. Als guter Social Media Marketer sollte man auch in der Kultur derer Zuhause sein, mit denen man kommuniziert.

Die Frage nach Regeln und dem richtigen Stil

Jede Kultur hat ihre eigenen Kommunikationsregeln, die herrschen, ohne jemals schriftlich manifestiert worden zu sein. Sie sind natürlich nicht so stark, dass jeder individuelle Kommunikationsstil vernichtet wird. Aber es sind Regeln, mit denen auch diejenigen Einwohner des Landes konfrontiert werden, die sich vielleicht nicht an sie halten. Solche Regeln bestimmen beispielsweise Tabus und Grenzen der Kommunikation. Grenzen finden man vor allem bei Themen wie Politik, Religion und Sexualität. Wer hier im Social Media Marketing zu weit geht, manövriert sich ganz schnell ins Abseits und dann wird gutes Marketing wirklich schwierig.

Unterschiedliche Kommunikationsstile

Der kulturelle Einfluss auf das Social Media Marketing geht aber über die Frage nach Grenzen und Tabus hinaus. Er wird auch im Kommunikationsstil deutlich. Ein einfaches Beispiel dazu: Viele Chinesen sagen nicht so gerne „nein“. Sie äußern eine Ablehnung sehr viel indirekter als viele Deutsche. Das bedeutet dann etwa im Social Media Marketing: Was eventuell bei einer deutschen Zielgruppe als eine sehr direkte und deutliche Sprache geschätzt wird, trifft bei Chinesen eher auf Ablehnung.

Die Frage nach dem Ob und dem Wo

Eine weitere wichtige Frage bei internationalen Social Media Marketing Strategien betrifft die Plattformen, auf denen man sich am besten bewegt. Selbst wenn man ausschließlich im deutschsprachigen Raum agiert, ist diese Frage nicht einfach zu beantworten:

  • Facebook ist die meistgenutzte Social Media Plattform in der Schweiz, aber möglicherweise ist das Engagement auf XING für die Suche nach neuen B2B-Kontakten die bessere Variante?
  • Wer ein Business betreibt, das gute Möglichkeiten für eine unterhaltsame Visualisierung bietet, dem bietet eventuell auch YouTube eine geeignete Plattform für gutes Social Media Marketing.
  • Möglicherweise sind auch Online-Foren, Communities und Blogs geeignete Plattformen, die sich in gute Social Media Strategien einbinden lassen?

Die Frage nach den geeigneten Plattformen für Social Media Marketing stellt sich auch bei internationalen Strategien. Wichtig ist der Blick auf die Social Media Landschaft des jeweiligen Landes. Möglich machen das beispielsweise Studien wie „Wave 5“ des Unternehmens Universal McCann. Die Studie zeigt etwa:

  • dass in Deutschland 37,8 Prozent der Befragten in den letzten sechs Monaten vor der Befragung ein Social-Media-Profil gemanagt haben. In Indien waren es 72,5 Prozent und in Russland gar 79,3 Prozent,
  • dass Deutsche durchschnittlich 41 Kontakte auf Social Media Plattformen haben, Italiener 66 und Brasilianer 74,
  • dass in Deutschland in den letzten sechs Monaten 29,6 Prozent der Befragten Blogs gelesen haben. In Frankreich waren es 46,7 und in China gar 79,6 Prozent.

All diese Zahlen sind interessant bei der Frage, ob und falls ja, wo man sich in welchem Land mit Social Media Marketing engagieren soll. Darüber hinaus zeigt die Social Media Weltkarte, die Vincos.it veröffentlicht hat, welche Social Media Plattformen in welchen Ländern dominieren. Facebook ist zwar vielerorts die Nummer 1, aber längst nicht überall. In Polen ist etwa „Nasza-klasa“ stark, in China „QQ“, in Brasilien „Orkut“. Andere Länder, andere Plattformen – auch das sollte bei internationalem Social Media Marketing beachtet werden.

 

Über den Autor: Christian Arno ist Gründer und Geschäftsführer des internationalen Übersetzungsbüro Lingo24, der auf drei Kontinenten tätig ist. Folge Lingo24 auf Twitter @l24de.




Schreibe einen Kommentar