Preiskampf im Online Marketing: Facebook vs. Google
Gepostet in E-Commerce, News, Online Marketing von GLOBONET
Ist es bereits eine Reaktion auf den Start von Googles Social Network Google Plus? Im Online Marketing ist jedenfalls der Kampf um die Werbekrone entbrannt: Der Branchenprimus in Sachen Werbeeinnahmen legte im ersten Halbjahr 2011 ein Umsatzwachstum von 32 % hin.
Doch Facebook hat jetzt seine Anzeigenpreise mächtig angehoben: Die CPC-Anzeigen beim weltgrössten Social Network stiegen in den vergangenen zwölf Wochen um mehr als 20 %, wie die Marketing-Fachleute von Efficient Frontier schreiben.
Grosse Nachfrage nach Facebook-Anzeigen
Der Grund dürfte aber vielmehr in der grossen Nachfrage nach Werbeanzeigen auf Facebook liegen. Firmen gehen im Online Marketing selbstbewusst und mit grösserer Aggressivität bei der Fangewinnung vor. Im Mittel haben auf Facebook aktive Firmen ihre Anhängerzahlen innerhalb eines Jahres von Oktober bis Juli 2011 verdoppelt.
Obwohl Ausgaben für Facebook-Anzeigen gerade mal rund 5 % der Werbespendings im Bereich Internetsuche ausmachen, werden die enormen Wachstumszahlen für Social Media Marketing bestätigt.
Bis zu 25 % vom Online Marketing-Budget
Interessant: Die Online Marketing-Budgets für Facebook kommen häufig von Offline-Medien wie TV und Printprodukten. Teilweise werden bis zu ein Viertel der Online Marketing-Budgets auf diesem Social Network ausgegeben. Mit rund 80 % werden die grössten Ausgabe-Steigerungen im Jahr 2011 bei Facebook erwartet. Bei Twitter stiegen die Preise innerhalb eines Jahres um das Fünffache.
Das der Kampf um die Online Marketing-Budgets heftig geführt wird, zeigt auch dieses Beispiel: Kürzlich versuchte ein App-Entwickler auf Facebook eine Anzeige für sein Google-Plus-Konto schalten. Sie wurde umgehend entfernt, wie cnet schreibt. Die Begründung von Facebook:
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„Wir dürfen Werbeschaltungen zu jeder Zeit und zu jedem Grund ablehnen, die konkurrierende Produkte oder Services anpreisen oder unser Geschäft oder unsere Beziehung mit anderen Nutzern negativ beeinflussen.“
Facebook hinkt Google im Online Marketing hinterher
Laut eMarketer beträgt der Umsatz von Facebook Ads für 2011 geschätzte 4 Mrd. Dollar, Google verdient mit AdWords rund 25 Mrd. Dollar. Allein die riesige Zahl von über 700 Mio. Facebook-Nutzern bringt Facebook den Vorteil, viel mehr über seien Nutzer zu wissen, als das bei Google AdWords der Fall wäre. Hier lassen sich im Online M Marketing die Streuverluste minimieren.
Werbeeinblendungen bei Facebook sind nicht immer vom Nutzer gewollt und bisweilen sogar willkürlich, so entstehen Klicks aus Neugier, nicht aus echtem Kaufinteresse. Bei Google AdWords erscheinen dagegen nur auf Keywords zugeschnittene Anzeigen. Der Nutzer sucht also bereits nach etwas, während er auf Facebook bislang eher zufällig darüber stolpert. Die Conversion Rates können hier deutlich höher ausfallen.
Facebook oder Google AdWords?
Google AdWords und Facebook setzen (noch) unterschiedliche Werbemittel ein, um Umsätze im Online Marketing zu generieren. Facebook Ads könne naus einem Text und Bild bestehen. AdWords-Anzeigen bestehen nur aus Text. Dafür besteht die Möglichkeit auch im Google-Display-Netzwerk zu werben – und das mit statischen und animierten Bannern sowie Video Ads über die AdSense-Werbeblöcke.
Bisher verfolgten Google AdWords und Facebook Ads zwei völlig verschiedene Ziele im Online Marketing: Suchen bei der Suchmaschinenwerbung potenzielle Kunden aktiv nach etwas, erscheinen im Social Media Marketing Anzeigen ohne Aufforderung und werden auch weniger geduldet.
Sollte Google versuchen, AdWords mit den Daten aus Google Plus zu verknüpfen, würde Google auch auf dem Feld des Social Media Marketings zum Hauptkonkurrenten von Facebook machen. Das Social Network könnte sich mit einer eigenen Suchmaschine dagegen in Googles Richtung bewegen.
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